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Polks-Test | Beurteilung des Tennis-/Golfer-Ellenbogens
Eine der häufigsten Ursachen für Ellenbogenschmerzen ist die Epicondylalgie, wobei Schmerzen am lateralen Epicondylus mindestens dreimal so häufig auftreten wie auf der medialen Seite. Neben dem üblichen Cozen-Test, dem Golfer-Ellenbogen-Test, dem Mill-Test und dem Kaplan-Test haben Polkinghorn et al. (2002) haben einen funktionelleren und leichter zu handhabenden Test für beide Bedingungen entwickelt. Der so genannte Polk-Test wurde bisher in keiner Studie bewertet, weshalb wir ihm in der Praxis einen fragwürdigen klinischen Wert beimessen.
Der Wirkungsmechanismus des Polk-Tests ist sehr einfach. Wenn die Hand einen Gegenstand ergreift, werden sowohl die Beuger als auch die Strecker des Handgelenks unter Spannung gesetzt. Die Bewegung beim Anheben des Gegenstands verschlimmert die Spannung in der primär betroffenen Muskelgruppe, was zu einer mechanischen Belastung an der sensibilisierten muskulotendinösen Ansatzstelle führt.
In Phase I des Polk-Tests werden die Streckmuskeln des Handgelenks und die Supinatoren wie der Extensor carpi radialis brevis und longus, der Brachioradialis und der Supinator beansprucht. Zur Durchführung des Tests sitzt der Patient und wird angewiesen, einen Gegenstand von etwa 2,5 kg oder 5 Pfund - in der ursprünglichen Beschreibung ein schweres Buch - mit gebeugtem Ellbogen und proniertem Unterarm, also mit der Handfläche nach unten, zu heben.
Dieser Test ist positiv für die laterale Epikondylalgie, wenn Schmerzen im lateralen Epikondylus als Folge der Belastung der Ansatzstelle der Streck-/Supinatormuskeln auftreten, die ihren Ursprung im lateralen Epikondylus, der suprakondylären Linie des Humerus und einem Teil der proximalen Ulna haben. Ein Patient mit medialer Epicondylalgie wird auf diese Weise problemlos einen Gegenstand aufheben können.
Phase II des Polk-Tests dient der Beanspruchung der Handgelenksbeuger und Pronatoren wie Flexor carpi radialis, Flexor carpi ulnaris, Flexor digitorum superficialis, Palmaris longus, Pronator quadratus und Pronator teres. Um den Test durchzuführen, wird der Patient angewiesen, das Buch erneut in die Hand zu nehmen, nun aber mit gebeugtem Ellbogen und supiniertem Unterarm, also mit der Handfläche nach oben. Dieser Test ist positiv für die mediale Epikondylalgie, wenn der Schmerz im medialen Epikondylus als Folge der Belastung der Ansatzstelle der Beuger-/Pronatormuskeln, die ihren Ursprung im medialen Epikondylus haben, empfunden wird. Ein Patient mit lateraler Epicondylalgie wiederum wird auf diese Weise problemlos einen Gegenstand aufheben können.
21 DER NÜTZLICHSTEN ORTHOPÄDISCHEN TESTS IN DER KLINISCHEN PRAXIS
Weitere orthopädische Tests zur Beurteilung von Tennis- und Golferellenbogen sind:
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